unser kleiner Beitrag, Juli 2023

"nur Erde ohne Torf"

Lieben wir nicht alle das Gärtnern zuhause auf der Terrasse oder dem Balkon, und staunen immer wieder aufs Neue, wenn Mutter Natur das von uns Gesäte erst in kleine Keimlinge, und dann in Pflanzen aller Art verwandelt, ob blühend oder 'nur' grün, Zierde oder Nutzpflanze? Außer dem berühmten 'Grünen Daumen' braucht's noch Wasser, Dünger und zu guter Letzt und sehr wichtig: Erde bzw. Substrat. Üblicherweise sind in den im Handel erhältlichen Erden bestimmte Mengen von Torfbeimischungen, denn Torf kann schnell viel Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Er ist zudem arm an Nährstoffen und lässt sich durch entsprechende Düngung an die jeweiligen Bedürftnisse anpassen.

ABER: In der Natur bedarf es enormer Zeitspannen, um Torf aufzubauen. So wächst eine Torfschicht im Moor in 100 Jahren, also während etwa 4 Menschengenerationen, gerade einmal um ca. 10 Zentimeter. 10 Zentimeter! Im sich stetig beschleunigenden Klimawandel sind Moore aufgrund ihrer CO₂-Speicherfähigkeit wichtige Bausteine im Kampf gegen die Erderwärmung. Weltweit gibt es daher Bestebungen, trockene Moore wieder zu vernässen. Da wirkt - unseres erachtens - Torfabbau im Moor zur Substratgewinnung kontraproduktiv und wenig nachhaltig.